Dienstag, 23. Juni 2020
EXTREM!
So allmählich nervt es mich wirklich.

Was bedeutet "extrem"? Was ist ein "Extremwert"? Das ist ein Wert, über dem es keinen anderen Wert mehr gibt. Eigentlich ganz einfach. Da es jenseits von "extrem" nichts mehr gibt, gibt es auch kein "extremer" oder "extremste".
Punkt.
Aber Dummsprech kümmert das nicht, denn Dummsprech vergewaltigt Sprache für größtmögliche Show.
Da gibt es extremste Konstruktionen, noch extremere Flugmanöver, extremstes Unwetter.

Das ist nicht extremste Show, sondern einfach nur peinlich und reiht sich in das ganze Mega-, Giga-, Super- und Hypergeblubber ein.



Mittwoch, 4. Mai 2016
Minus-bis-minus-minus-äh-minus?
Es hat schon seinen Grund, weshalb in der Mathematik ein Zahlenbereich mit drei Punkten und nicht mit einem Bindestrich symbolisiert wird. Zu leicht ist der Bindestrich mit einem Minus verwechselbar. Populär wird diese Regel gerne missachtet. Dies macht manche Darstellung (wie hier in einer wissenschaftlichen Ausstellung!) zu einem nur mit Mühe zu decodierenden Symbolgeschwurbel:

Bindestrich-Grab



Samstag, 26. Oktober 2013
Was für ein Duft!
Da bin ich doch mal wieder über eine tolle Werbetext-Kreation gestolpert:



Was ist denn, bitteschön, ein "sensitive Duft"!? Wahrscheinlich ist dem Werbetexter beim Adjektiv-Würfeln der restliche Satz abhanden gekommen.

Der Hammer ist aber, dass dieser Duft die Feuchtigkeitsbalance der Haut erhält. Vermutlich muss man die Luft mit dem Duft sättigen, damit dessen Inhaltsstoffe auf der Haut kondensieren. Also super gepflegte Haut aber am Duft erstickt. Geniale Methode, Kunden loszuwerden ...



Samstag, 13. Juli 2013
Extreme Nesthocking


Dass die mal flügge werden, wird ja nun wirklich Zeit!

(Sorry, das ist so missverständlich formuliert - das konnte ich mir nicht verkneifen.)



Samstag, 29. Juni 2013
To dusch or not to dusch
Ich habe ja im Prinzip nichts gegen Werbetexter. Es ist schon spannend, wie man mit dem geschickten Einsatz von Sprache die Kaufentscheidungen von Menschen beeinflussen kann. Aber manchmal geht mir das wirklich zu weit, insbesondere, wenn die Grenze zur Manipulation überschritten wird und Konsumenten dazu getrieben werden, Dinge zu tun, die sie in den Ruin treiben.
Übel ist es auch, wenn die Sprache vergewaltigt wird. Hier ist ein aktuelles Beispiel (und es wird nicht das letzte bleiben):



Ob der Texter seine Kreation geschaffen hat, als er gerade
vom In-Flight Entertainment System (Unterhaltungssystem im Flugzeug) berieselt wurde? Und wurde er in-situ (dort, wo er gerade war) durch einen Bericht über In-vitro-Fertilisation (Befruchtung im Reagenzglas) inspiriert?
Mit Anglizismen müssen und können wir sicher leben. Komposita aus verschiedenen Sprachen tun schon mehr weh … aber dabei deutsche Worte zu verstümmeln, das überschreitet eine Grenze. Was ist „DUSCH“? Ein Imperativ? In der Kombination mit „IN“ doch sicher nicht.
Mir ist ziemlich klar, was da passiert ist: Das eigentlich richtige „IN-SHOWER“ fiel durch, weil jeder Deutsche dabei zuerst an „Schauer“ denkt und die Message nicht zündet. Ein simples „UNTER-DER-DUSCHE“ fiel durch, weil es einfach „uncool“ war. „IN-DUSCH“ war die Lösung, auch wenn diese nur funktioniert, wenn der Leser diese typisch englische Konstruktion kennt.
Die deutsche Sprache ging dabei über den Deich.
Sch...ade.