Sonntag, 17. November 2013
Pseudo-schlau
Was sollen im Fernsehen eigentlich diese Reporte, die keine sind?
Da wird zum Beispiel "berichtet", wie Verbrecher gejagt werden, und alles ist nur ein Fake mit zweitklassigen Schauspielern.
Dass alles nur gestellte Szenen sind, erfährt man mit Glück im Nachspann (der nur zu gerne ausgeblendet wird). Schon während der Sendung sollte dem mündigen Zuschauer zwar klar werden, dass die gezeigten Situationen nur gestellt sein können - aber was, wenn nicht? Leben diese Sendungen nicht vom Schein? Wollen sie nicht Einschaltquoten dadurch erreichen, dass manche Zuschauer meinen, sie wären mit dem Report "ganz dicht dran"? Ist es hoffähig geworden, Programm durch Irreführung zu machen?

Es ist schon schlimm genug, wenn gut gemeinte informative Sendungen versehentlich falsche Fakten verbreiten. Sendungen zu produzieren, die darauf abzielen, Zuschauer an der Nase herumzuführen, halte ich aber für moralisch bedenklich.

Der Adler bei der Muppets-Show, der regelmäßig einen von niemandem erwarteten kulturellen Anspruch der Sendung einforderte, war einer der "Running Gags". Ist es aber albern, von Sendungen, die keinen Dokumentarcharakter haben aber so aufgemacht sind, zu fordern, dass sie deutlich als Fiktion gekennzeichnet werden?